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ASN, ERA und ISN fordern mehr Tun für Nierenkranke in der Ukraine

ASN, ERA und ISN fordern andere Unternehmen, Organisationen und die Regierungen der Welt auf, mehr für die nierenkranken Menschen in der Ukraine, ihren Nachbarländern und anderen vom Krieg betroffenen Ländern zu tun.

Während wir den Weltnierentag 2022 begehen und all die unglaublichen Fortschritte in unserem Bereich honorieren, müssen wir innehalten und an die Mitglieder der Nierengemeinschaft in kriegsgeschüttelten Ländern denken. Das diesjährige Thema des Weltnierentags, „Nierengesundheit für alle“, unterstreicht die harten Ungleichheiten, die gegenwärtig weltweit bestehen. Die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit richtet sich derzeit auf den Krieg in der Ukraine, aber auch in vielen anderen Ländern – wie Afghanistan, Kamerun, Äthiopien, Irak, Libyen, Sudan, Syrien und Jemen – herrschen Konflikte.

Die American Society of Nephrology (ASN), die European Renal Association (ERA) und die International Society of Nephrology (ISN) verurteilen den schockierenden Einmarsch Russlands in die Ukraine und bringen ihre Sorge um die Gesundheit und Sicherheit aller Menschen zum Ausdruck, einschließlich derer mit Nierenerkrankungen, Nierenversagen und Nierentransplantationen in der Ukraine, ihren Nachbarländern und anderen Ländern weltweit, die von bewaffneten Konflikten betroffen sind.

Weltweit leben mehr als 850 Millionen Menschen mit Nierenkrankheiten, darunter schätzungsweise 10.000 Menschen in der Ukraine, die auf die Dialyse angewiesen sind, um zu überleben. „Die weltweite Nierengemeinschaft – einschließlich ASN, ERA und ISN – dankt den vielen Unternehmen und Organisationen, die weiterhin Nierenbehandlungen in Kriegsgebieten anbieten, Medikamente und Ausrüstung spenden und Nephrologen und andere medizinische Fachkräfte unter sehr schwierigen Bedingungen unterstützen“, sagte ISN-Präsidentin Agnes B. Fogo, MD. „ASN, ERA und ISN fordern andere Unternehmen, Organisationen und die Regierungen der Welt auf, mehr für die nierenkranken Menschen in der Ukraine, ihren Nachbarländern und anderen vom Krieg betroffenen Ländern zu tun.“

Millionen von Menschen mit gesunden Nieren sind dem Risiko einer akuten Nierenschädigung durch Verletzungen aufgrund von Bombenangriffen und anderen unglücklichen Kriegsumständen ausgesetzt. Menschen mit akuten Nierenverletzungen benötigen zum Überleben oft einen Krankenhausaufenthalt und eine Dialyse. Wenn sie nicht so schnell wie möglich behandelt werden, kann es sein, dass die Nierenfunktion nicht wieder hergestellt wird und die Betroffenen versterben.

Die Dialyse erfordert einen sicheren Behandlungsraum, eine intakte Strom- und Wasserversorgung und medizinisches Personal, das die Behandlungen in der Einrichtung durchführt. Menschen mit Nierenversagen, die eine Dialyse erhalten, benötigen diese lebenserhaltenden Behandlungen mehrmals pro Woche. Jede Unterbrechung dieses Zeitplans gefährdet ihr Leben. Selbst wenn sie nur eine oder zwei Behandlungen auslassen, kann es bei diesen Patienten zu lebensbedrohlichen Komplikationen oder zum plötzlichen Tod kommen.

Darüber hinaus haben Tausende von Menschen in Konfliktgebieten weltweit eine Nierentransplantation erhalten und benötigen eine tägliche Behandlung mit immunsuppressiven Medikamenten. Wenn sie diese Medikamente nicht einnehmen, besteht die Gefahr, dass die transplantierten Nieren abgestoßen werden, dass die Nieren verloren gehen und lebensbedrohliche Krankheiten auftreten. Wenn beispielsweise nierentransplantierte Ukrainer ihre Nierenfunktion einbüßen, wären sie wie 10.000 ihrer Landsleute dialysepflichtig.

„Menschen mit Nierenversagen und Nierentransplantationen müssen dringend Alternativen finden, denn Kriege zerstören Dialyseeinrichtungen, unterbrechen die Energie- und Wasserversorgung, verursachen einen Mangel an medizinischem Personal und machen Reisen zu den Einrichtungen unsicher“, fügte ASN-Präsidentin Susan E. Quaggin, MD, FASN, hinzu.

„Während wir den Weltnierentag 2022 und die vielen erstaunlichen Fortschritte in der Nierengesundheit feiern, müssen ASN, ERA und ISN auch den Krieg in der Ukraine verurteilen, unsere Sorge um die Nierenpatienten und ihre Betreuer zum Ausdruck bringen, die sich in Gefahr befinden, den Unternehmen und Organisationen danken, die bereits Hilfe geleistet haben, die Länder loben, die ihre Grenzen geöffnet haben, um Menschen in Not aufzunehmen, und die Regierungen auffordern, mehr zu tun.“

Wenn Menschen mit Nierenversagen aus gefährlichen Gebieten fliehen, müssen sie sofort funktionierende Dialyseeinrichtungen finden, die vor den Verwüstungen des Krieges sicher sind und sie aufnehmen können. Regierungen und andere Akteure müssen ihnen dabei helfen, diese großen Herausforderungen zu meistern, auch wenn sich ihre Bedürfnisse in Notsituationen, wie sie jetzt für Millionen von Menschen weltweit bestehen, täglich ändern und verändern.

„Am Weltnierentag 2022 muss die Nierengesundheit für alle die Menschen in der Ukraine, ihren Nachbarländern und anderen vom Krieg betroffenen Ländern einschließen“, sagte ERA-Präsident Dr. Christoph Wanner. „Auch wenn ASN, ERA und ISN unpolitische medizinische Fachgesellschaften sind, fordern wir ein Ende der einseitigen Verletzung internationaler Regeln in der Ukraine und drängen auf eine Rückkehr zu Dialog und Vermittlung, um eine rasche Lösung der Krise zu erreichen. Wir stehen auch in Solidarität mit den Nephrologen und anderen medizinischen Fachkräften in der Welt.“

Übersetzung DIATRA

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