Überkreuzspende
Über 9500 Menschen in Deutschland warten auf eine Organtransplantation, über 7500 davon auf eine Niere. Viele Personen, die unter Nierenversagen leiden, haben eine ihnen nahestehende Person – meist ihre Partner oder Familienangehörige –, die gern eine Niere spenden würden. Oft können diese Personen aber nicht spenden, weil sie inkompatibel sind, zum Beispiel aufgrund unpassender Blutgruppen oder HLA-Daten. In vielen Ländern, darunter Spanien und die Niederlande, werden Crossover-Spenden umgesetzt, um dieses Problem zu umgehen.
Nachfolgend finden Sie einige Beiträge zu diesem Thema
- Die biederen Kempes und die hippen Blumbergs scheinen nichts gemein zu haben. Doch Caren Blumberg und Jan Kempe sind beide schwer nierenkrank und warten auf eine Spenderniere. Als ihr gemeinsamer Facharzt erkennt, dass eine Spende zwischen den beiden Familien möglich wäre, keimt Hoffnung auf ... - Von den Höhen und Tiefen, die mit Organspenden verknüpft sind.
- Die Nierenspende „über Kreuz“ zwischen zwei oder mehr Paaren wird in den meisten hochentwickelten Ländern seit Jahren erfolgreich und mit großem Nutzen für die Organempfänger praktiziert – in Deutschland jedoch bisher nicht. Hoffnung, dass sich das ändern könnte, gibt es seit Jahren. Leider blieb es bisher bei den Anzeichen – zum Schaden für die Patienten.
- Dr. Philippe van Basshuysen, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Leibniz Universität Hannover: Aus ethischer und gesundheitsökonomischer Sicht sollte Deutschland sein Transplantationsgesetz ergänzen, um Crossover-Nierenspenden zu ermöglichen, die bereits in vielen Ländern durchgeführt werden. In der Zwischenzeit könnten „persönliche“ Crossover-Spenden gefördert werden.
- In Deutschland stammen etwa 30 Prozent aller transplantierten Nieren von einem lebenden Spender. Die Spendernieren gehen an Empfänger, die nahe mit dem Spender verwandt sind. Bereitwillige Spender sind aber oft inkompatibel mit ihren verwandten Patienten. In diesen Fällen sind direkte Transplantationen unmöglich.
- Meine Tochter ist seit 20 Jahren nierentransplantiert. 1995 bekam sie die Niere ihres Vaters, die bis 2013 sehr gut gearbeitet hat. Dann wurde das Organ allmählich schlechter, bis unsere Tochter im Januar 2015 schließlich dialysepflichtig wurde. Zum Glück erklärte sich meine Schwägerin zu einer Lebendspende bereit.